Ausbildung & Beruf
MPE in der Strahlen- und Brachytherapie
Der MPE in der Strahlen- und Brachytherapie
jMPIn der Strahlentherapie kann der Medizinphysiker in zwei Bereichen arbeiten, der Teletherapie und der Brachytherapie. Im Bereich der Teletherapie wird mit Strahlung gearbeitet, die von außen auf den Patienten einwirkt. Dies geschieht mit einem Linearbeschleuniger. Als Strahlenarten werden hauptsächlich Elektronen- und Photonenstrahlung verwendet. Außerdem gibt es noch die Möglichkeiten, dass Protonen, Neutronen oder Schwerionen zum Einsatz kommen. In der Brachytherapie hingegen wird mit einer umschlossenen radioaktiven Quelle gearbeitet, die sich im oder direkt am Körper befindet. Die dabei hauptsächlich verwendete Quelle ist das Iridium-192.
Die Hauptaufgabe des Medizinphysikers in der Strahlentherapie ist die Bestrahlungsplanung. Dabei berechnet er nach Vorgabe des Arztes auf einem computertomographischen Bild (CT) des Patienten einen Plan zur Bestrahlung des Tumors unter bestmöglicher Schonung der umliegenden gesunden Organe. Ein weiteres großes Aufgabenfeld umfasst die regelmäßige Qualitätssicherung und Dosimetrie der Bestrahlungsgeräte. Darunter zählen beispielsweise auch die Messung von Basisdaten des Linearbeschleunigers für die Bestrahlungsplanungssysteme, um damit die Pläne zu berechnen, wie auch die Einführung neuer Bestrahlungstechniken. Zuletzt ist ein wichtiger Aufgabenbereich des Medizinphysikers der Strahlenschutz. Hier ist der Medizinphysiker für die Personendosimetrie der Mitarbeiter und der bauliche Strahlenschutz der Bestrahlungsräume zuständig.
Um selbstständig und eigenverantwortlich in der Tele- oder Brachytherapie arbeiten zu dürfen, muss der Medizinphysiker eine zusätzliche Ausbildung absolvieren. Nach dem Besuchen von Strahlenschutzkursen und einer praktischen Ausbildungszeit (Sachkunde) kann er die notwendige Fachkunde erlangen. Der Medizinphysiker wird so zum Medizinphysik-Experten (MPE).