Beitrag 9: Linacaustausch

Teil 3: Die Bagger rollen an

So langsam wird es ernst: Die ersten Bagger rollten an. Am Ende des letzten Jahres begannen erste Erdarbeiten. Bei diesen wurde geschaut, wo welche Kabelkanäle/Leitungen liegen und mit den Bauplänen des Geländes verglichen.

Außerdem wurden neue Starkstromkabel durch den örtlichen Versorger verlegt. Bei diesen Baggerarbeiten kann natürlich auch etwas schief gehen und wie es der Zufall so wollte, hatte der Bagger ein Glasfaserkabel durchtrennt. Das hatte dazu geführt, dass bei uns zwei Linearbeschleuniger für ein halben Tag ausfielen, da diese an dem Glasfasernetz angebunden waren und die Verbindung zum Rechenzentrum mit den Servern nun unterbrochen war. Unter Hochdruck arbeitete unsere hausinterne IT an einer Lösung. Zum Mittag gab es dann eine Behelfslösung, damit wir die Patienten weiterbestrahlen konnten. Am Abend nach dem RT Ende wurde wieder der Normalzustand hergestellt. Solche Vorfälle können überall passieren und diesmal hatte es eben uns getroffen.

Nachdem die Verlegung der neuen Kabel und Leitungen zu Ende ging, war auch schon Weihnachten und der Jahreswechsel kam.

Nun im neuen Jahr sind die nächsten Baustellenfahrzeuge angerückt: Die Arbeiten für das Fundament des Bunkers und der umliegenden Räume, wie Arztzimmer und Patientenkabinen, beginnen. In den letzten Tagen wurde das Gelände vermessen und der Bereich für den Anbau abgesteckt. Die Bagger haben die Grube ausgehoben und es wurde der Kran aufgestellt.

Innerhalb der nächsten Tage wurde das Fundament für den Bunker und dessen Zugangsbereich ausgehoben und dann gegossen. Auf den Bildern kann man schon erahnen, wo der Linearbeschleuniger hin kommt und wo die Bunkertür sein wird. Als nächstes wurde mit Hilfe des Kranes eine Gussform für die Bunkerwände aufgestellt und eine Holzkonstruktion gebaut. um Platz für die Tür zu lassen.

Nachdem diese fertig aufgestellt ist, wird die Form mit Barytbeton aufgefüllt. Das ist ein spezieller Schwerbeton, der dafür sorgt, dass keine Strahlung nach außen dringt. Die entsprechenden Wände dürfen auch nicht in einem Vorgang komplett gegossen werden, da bei der Aushärtung des Betons eine Reaktionswärme entsteht, welche dazu führt, dass der Betonquerschnitt sofort reißen würde. Um dies zu verhindern, wird der Gießvorgang in kleine Betonierabschnitte mit Streckmetallgewebe aufgeteilt. Sobald die Wände vollständig gegossen und ausgehärtet sind, wird die Form wieder entfernt.

Was insgesamt so die letzten Wochen passiert ist, könnt ihr in den Bildern unter dem Beitrag sehen. Was alles so weiterhin passiert, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.

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